Die Spuren menschlicher Siedlungen kann man auf der Halbinsel bis in die Prähistorie zurückfolgen.
In einer Grotte oberhalb von Lim unweit von Vrsar sind Spuren einer prähistorichen Siedlung aus dem Paläeolithikum entdeckt worden (die Grotte des hl. Romuald). Welche etnische Angehörigkeit hatten die Ureinwohner der Halbinsel Istrien ist nicht bekannt.
Die ältesten Einwohner Istriens, dassen ethnische Zugehörigkeit feststeht, sind die Histri und Liburni. Die Histri bewohnten den grössten Teil der Halbinsel Istrien, ihnen verdankt Istrien auch der Namen: Hister-Histria-Istrien, die Liburnen lebten nur an der nordöstlichen Küste (Liburnien).
Neben Viehzucht und Landwirtschaft waren die Histri und Liburnen auch See – und Kaufleute. Ihre Handelsbeziehungen unterhielten sie mit den alten Griechen; an die Nordaria kamen griechische Schiffe und holten kostbaren Bernstein, der über Land aus dem fernen Ostsee hierher eingeführt wurde. Die Schiffe kamen auch in die Buchten von Vrsar und Lim.
In einer Grotte oberhalb von Lim unweit von Vrsar sind Spuren einer prähistorichen Siedlung aus dem Paläeolithikum entdeckt worden
Auf den Hügeln der Halbinsel bauten die Histri und Liburnen ihre befestigten Siedlungen. Diese Festungen waren in der Regel zirkelförmig gebaut, umgaben von Verteidigungsmauren. Zwischen dem Fluss Mirna und dem Lim-Fjord hatten die Histri ziemlich viele Festungen. Meistens waren diese Festungen an den schwerzugänglichen und strategisch wichtigen Punkten gebaut. So eine Festung hatten die alten Histri auch an der Stelle der jetzigen Stadt Vrsar, was man anhand der archäologischen Funde (Keramikbruchstücke) festellen kann.
In der Prähistorie waren auch einzelne Hügel in der Nähe von Vrsar bewohnt. So fanden die Archäologen auf dem Hügel Gavan vrh (Monte Ricco) 1 km östlich von Vrsar an der linken Strassenseite Richtung Rovinj, eine wichtige arhäologische Fundstätte, mit Keramikstücken, die aus der Bronzezeit stammen.
Dort existierte eine Siedlung auch in der Bronzesowie Eisenzeit und zwar eine befestigte prähistorische Siedlung mit einem Friedhof (nekropola). Im ersten Jh. v. u. Z. hat ein reicher Römer auf dem Hügel ein ziemlich grosses Wohn – und Wirtschaftsgebäude (villa rustica) erbaut. Die Reste dieser interessanten Dorfvilla sind bis heute erhalten geblieben, wie z.B. Reste des Wasserspeichers mit Gewölbe. Die Villa besass ein Peristil (einen Raum mit Säulen), Böden mit vilefarbigen Mosaiken und auch Wände in einigen Räumen waren mit vielfarbigen Fresken bemalt. In den Ruinen der Villa fand man kleine römische archäologische Funde / Geld und Keramikreste. Der Beweis über die Existenz dieser römischen Villa ist noch heute im Namen des Feldes nördlich vom Hügel erhalten gablieben: Alla villa (zur Villa).
So lebt heute Vrsar kontinuierlich von Urzeiten aber die wahre Geschichte Vrsars beginnt während der römischen Besetzung Istriens.